Hast du schon mal was von einer Selbstheirat gehört? Falls Nein, dann will ich das mal ändern! Selbst-Hochzeit klingt vielleicht auf dem ersten Blick etwas verrückt, aber dahinter steckt ein ganz wertvoller Schatz. Nämlich das Versprechen, sich selbst zu lieben und anzunehmen, so wie wir sind – an guten, wie an schlechten Tagen. Hört sich doch auf einmal ganz anderes an, was?! Klingt nicht mehr so nach selbstverliebten Ego-Gehabe. Ist es, für mich, auch nicht. Nun fragst du dich vielleicht, wie geht sowas? Wie heiraten wir uns selber? Wer hat sowas schon gemacht und warum genau? Ist das doch was für mich? Für wen ist das überhaupt was? Und darf ich das, mich selber heiraten? Ich kann all die Fragen verstehen und sag dir jetzt was: Ich hab`s vor 5 Jahren getan, am 15.11.2014 und es war wundervoll! Ein wichtiger Schritt für mich. Nun schärf die Augen, ich leg jetzt los und bring Licht ins Dunkel.

 

Selbstheirat – aber warum?

Bestimmt die wichtigste Frage überhaupt, warum heiraten Menschen sich selbst? Ich kann diese Frage am besten beantworten, indem ich die Gründe nenne, warum ich mich selber geheiratet habe. Schon lange Zeit arbeite ich an meiner Selbstliebe. Viele kennen das sicher, es ist ein hartes Stück Arbeit und ein doch längerer Prozess. Du schnippst nicht einfach mit dem Finger und dir wird über Nacht bewusst, dass du genau richtig, gut und schön bist, so wie du bist. Nein, das kann mitunter Jahre dauern, kommt darauf an, von wo du Startest.

 

Mein Leuchtturm in finsteren Zeiten 

Nach der Beendigung einer sehr toxischen Beziehung und vor dem Beginn einer neuen Beziehung, beschloss ich, mir selbst mein Ja-Wort zu schenken. Es war für mich ein großes Symbol der Bekenntnis, aber vor allem der Bewusstwerdung meiner Liebe, zu mir selbst. Diese Zeremonie sollte der Leuchtturm sein. Mein Ring, das Licht, welchem ich folgen kann, wenn einst das Leben und die Liebe sich wieder von der dunkleren Seite zeigen und das Gefühlsmeer über mich einbricht. Mich drängen will, um die Orientierung zu verlieren. Ein Blick reicht dann und ich weiß wo ich hin will. Ich bin unterwegs. Unterwegs zu mir. Mit Liebe im Gepäck, die mich satt machen wird. Das alles sagt mir der Leuchtturm – meine Selbstheirat, mein Ring.

 

Für wen ist das was?

Das feierliche „JA“ , zu einem selbst, ist etwas für mutige Menschen, für Menschen die sich in Selbstliebe und Selbstakzeptanz üben, üben wollen oder ihre Meilensteine schon darin gemeistert haben. Die Zeiten des nagenden Selbstzweifels kennen oder Phasen, in denen andere wichtiger waren, als sie selbst. Die vergessen haben, dass sie an erster Stellen stehen sollten und kein anderer. Selbstheirat können wir also als rituellen Akt des Bekenntnisses und der Liebe, zu uns selbst, sehen. Für die Meilensteingänger unter uns, denen das A und O der Eigenliebe, nun schon im Fleisch und Blut übergegangen ist, ist eine feierliche Zeremonie, im Finale, auch ganz schön und das perfekte Symbol für ihren gegangenen Weg.

 

Dürfen wir uns selber heiraten?

Klar, dürfen wir das. Du gehst dazu nicht auf’s Standesamt, denn rechtlich gesehen ist eine Solo-Hochzeit nicht anerkannt. Es gibt keine amtlichen Dokumente, noch irgendwelche öffentlichen Veränderungen, aber im inneren verändert sich so einiges für dich.
Übrigens gibt es für die Einzelheirat mittlerweile schon das Trendwort „Sologamie“. Denn auch wenn du vielleicht noch nichts davon gehört hast, in den USA oder anderen Ländern, ist es schon länger angesagt.

 

Wie sieht eine Selbstheirat aus?

Tja und wie müssen wir uns jetzt im genauen so eine Eheschließung vorstellen?
Es kommt darauf an, wie du dir deinen Tag gestalten möchtest. Du hast alles in der Hand und bist der Boss- zu 100 Prozent, geil, oder?! Also ich habe mir für diesen besonderen Tag, meinen damaligen Lieblingsplatz ausgewählt, den Cospudener See. Mir war wichtig, dass ich mich authentisch heirate. Soll heißen, genauso, wie ich bin. Ich hatte also kein weißes Kleid an, sondern ein normales Straßenoutfit. Dieser Punkt war mir sehr wichtig, da mein vorheriger Freund immer eine perfekt lackierte Stylo-Frau an seiner Seite haben wollte. Ich wollte aber kein Accessoire heiraten, ich wollte der echten Madeleine, die ohne Fassade, mein JA-Wort geben!

Ich habe mir selbst ein Ehegelübde geschrieben, wurde von meiner längsten und besten Freundin zum „Traualtar“ (war passender Weise, irgend so ein Holzgestell da) geführt. Die Predigt und Trauung hat eine damalige andere gute Freundin, sehr liebevoll, gestaltet. Ich hatte mir einen wundervollen verschnörkelten Elfenhandspiegel besorgt. Und so konnte ich, nach dem Ja-Wort, mein Spiegelbild küssen. Mein dritter Gast im Bunde, war die erfrischende und liebgewonne Schwester, meiner längsten Freundin. Sie hat alles bildlich festgehalten. Zu guter Letzt regnete es Reis und wir stießen bei Sonnenschein an. Ich war voller Adrenalin und sau glücklich

Fazit

Für mich ist die Selbstheirat KEIN Symbol von Bindungsgestörtheit, noch narzisstischer Ausdruck oder ein verzweifelter Versuch, doch noch unter die Haube zu kommen. In meinem Falle war es ein Statement, für mich selbst. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Zeichen für mich gesetzt habe und wenn ich an diesen Tag zurück denke, strahlt mein Gesicht noch immer. Meinen Ring trage ich inzwischen an einer Kette um den Hals, da ich letztes Jahr auch meinem Herzensmenschen ein „Ja“ geschenkt habe. Jap, nun bin ich zweifach verheiratet- mit mir und meinem jetzigen Mann.

Übrigens:

In der Ehe mit einem selbst, verhält es sich, wie in der “Standard- Ehe“, ich muss sie pflegen und hegen. Die Gefühle sind nicht immer gleich. Mal bin ich genervt von mir, werd fast verrückt und ein anderes Mal bin ich total entzückt von mir, weil ich einer kleinen Schnecke über den Weg verhelfe und mich dabei freue. All das sind die Gründe, warum wir uns ein  feierliches „JA“ geben sollten. Um uns treu zu bleiben und an unsere Liebe zu glauben, denn Selbstliebe ist leider für viele nicht selbstverständlich. Von Herzen, deine Madeleine

 

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