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Ich hatte schon ein paar Wochen überlegt in eine Klinik zu gehen. Vielleicht in die Panorama Fachklinik? Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, denn es bedeutet mindestens 5 Wochen weg von Zuhause. Aber es bedeutet auch, 5 Wochen nur ich und das ist großartig, denn in dieser Zeit kann ich einiges über mich herausfinden und lernen.
Eine neue schmerzende Körperregion, welche sich zu meinem alten Dauerschmerz dazugesellte, machte mir diese Entscheidung letztendlich doch ganz leicht. Ich war echt fertig mit den Nerven und hatte durch die neuen Schmerzen in meinem Unterleib keine Kraft mehr. Mein Entschluss stand nun fest, ich will einen stationären Klinikaufenthalt und meiner PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) ins Auge schauen, um der damit verbundenen Somatisierungsstörung entgegen zu wirken.
Nur kurz zur Aufklärung, unter einer Somatisierungsstörung versteht man körperliche Beschwerden ohne organisch fassbaren Befund – sprich, z.B. Schmerzen ohne jegliche körperliche Ursache, aber auch Schwindelgefühle, Unruhe oder Herzrasen. Den Grund dieser Beschwerden findet man auf Seelenebene.
Klinikaufenthalt, aber wo?
Kliniken gibt es einige, aber meine absolute Wunschklinik wurde mit der Zeit die Panorama Fachklinik (https://www.panorama-fachklinik.de), denn sie arbeitet Ganzheitlich! Ich denke man muss ein Problem an der Wurzel packen und nicht nur die Symptome mit einer Handvoll Tabletten wegdrücken. Die wirkliche Ursache behandeln, darin liegt der Schlüssel der Heilung. Diesen Ansatz erfüllt, meines Erachtens, die Panorama Fachklinik zu 100%. Auf die Klinik kam ich durch eine Reportage im Fernsehen. Sie berichtete über Resilienz und in dem Zusammenhang über Dr. Christian Peter Dogs. Welcher eine traumatische Kindheit überstand und später ein erfolgreicher Facharzt für Psychiatrie und Psychosomatik wurde. Er war Mitgründer der Panorama Fachkliniken und bis zum 31.10.2016 dortiger Chefarzt. Zusammen mit Nina Poelchau schrieb er das Buch „Gefühle sind keine Krankheit“. Ich kaufte es mir. Tja, und so wurde ich auf die Panorama Fachklinik aufmerksam und wollte nur in diese Klinik einchecken- was mir auch gelang.

Was erwartete mich in der Panorama Fachklinik?
Ich setzte mich also in Bewegung und reiste fast 900 km weit, um in diese Klinik zu gelangen. Eine Reise, die ich jeder Zeit wieder antreten würde, so begeistert bin ich von der Panorama Fachklinik. Was mich da erwartete? Menschen, wie du und ich als Patienten. Es kann jeden treffen, der nicht gut auf sich aufpasst oder eine prägsame Vorgeschichte in seinem Lebenslauf vorweist. Aber auf ein paar Dinge triffst du dort sicher nicht! Auf oberflächliche Gespräche und auf eine Blender bzw. Scheinwelt (außer es gehört zum Krankheitsbild der getroffenen Person). Du kannst dort sein wer du bist, ohne jegliche Fassade. Du musst dir kein Lächeln abringen, wenn dir eigentlich zum Weinen ist. Aber du musst dir auch kein herzhaftes Lachen wegdrücken, weil du ja krank bist. Alles darf sein. Ich war 6 Wochen dort, habe unglaublich tolle Menschen kennen lernen dürfen und zu einigen auch heute noch Kontakt.
Wie sind die Ärzte und Therapeuten?
Ich war mit fast allen Ärzten sehr zufrieden. Sie waren einfühlsam, aber auch direkt und haben einen an mancher Stelle echt wachgerüttelt. Die Erkenntnisse die sie hervorkitzelten taten manchmal echt weh und waren hart. Doch sie verstanden die Kunst, einen Menschen in all seiner Trauer auch etwas Positives mitzugeben. So war es nicht selten, dass mir die Tränen liefen. Aber im darauf folgenden Moment wurde ein positiver Aspekt von meinem Gegenüber, zum aktuellen Thema, mit eingebracht. Vielleicht sogar noch auf eine humorvolle aber passende Weise, sodass sich auch gleichzeitig zu meinen Tränen ein zustimmendes Lächeln in meinem Gesicht breit machen konnte. Dieses Lächeln war Hoffnung!
Sowas gelingt nicht vielen. Mein Dank gilt hier insbesondere Herrn Dr. Ehlers, aber er gilt auch anderen Ärzten und Therapeuten, denn diese Kunst verstehen hier doch einige. In der Panorama Klinik spürt man die Erfahrung des ganzen Teams, sie versuchen einem wirklich zu helfen und ich habe mich hier nie wie nur irgendeine Nummer gefühlt. Sondern wie ein Mensch, der es verdient hat sein Leben genießen zu können.
Panorama Fachklinik, welche Therapien gab es vor Ort?
Die Therapien richten sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild und nach den Bedürfnissen der Patienten, man hat ein Mitspracherecht. Einzigartig ist auch, dass man den Therapeuten in der Psychotherapie wechseln kann, im Falle man kommt mit ihr oder ihm nicht zurecht. Das Therapieangebot ist sehr weit gefächert und reicht von eben besagter Psychotherapie über Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren bis hin zu, sagen wir mal, Stunden- wo man sich selbst und das Wesen „Mensch“ besser kennen lernt. Für die ganz Neugierigen unter euch, möchte ich mal eine Handvoll der außergewöhnlichen Stunden beim Namen nennen: Tanztherapie, Boxen, Persönlichkeitsstile, Meditation und zu guter Letzt die Kunsttherapie – wenn du Glück hast, dann erlebst du die Kunsttherapie mit Herr Mocka, ein Phänomen in seinem Gebiet.
Was du sonst noch wissen solltest!
Es finden 2-mal in der Woche richtig gute Vorträge statt. Ich wollte freiwillig keinen verpassen, so viel wissenswerten Inhalt boten diese. Sie wurden auch nicht schnöde und fad rüber gebracht, wie ich es schon bei einem Kuraufenthalt erleben konnte.
Dass die Panorama Fachklinik ein ganz besonderer Ort ist, merkst du wirklich schnell. Es kann sein, dass du am Frühstückstisch mit einer Königin speisen darfst oder dir Pippi Langstrumpf auf dem Flur begegnet, das Patienten (ohne körperliche Beeinträchtigung) im Rollstuhl vorbeigefahren werden oder jemand dir partout das Salz nicht reichen möchte. Da brauchst du dir auch keine Sorgen machen, es sind genau diese ungewöhnlichen Therapieformen, die diese Klinik von anderen abhebt. Also mach dir darüber keinen Kopf, denn so eine Therapieaufgabe könnte auch dich treffen, wenn es deiner Heilung dient und du mit deiner Aufgabe einverstanden bist. Die Belohnung für deinen Mut wird ein extrem hoher Lernwert sein.
Wie war das Essen in der Klinik?
Ich fand das Essen gut, man hatte genügend Auswahl und es wurde Rücksicht auf ärztlich nachgewiesene Unverträglichkeiten genommen. Lediglich mehr Obstangebot hätte ich mir gewünscht. Aber alles kein Problem, in der Nähe gibt es Einkaufsmöglichkeiten die man auch zu Fuß oder mit Bus gut erreichen kann. Samstags gab es immer Suppe. Es war eigentlich jeden Samstag die gleiche, aber sie wurde uns immer unter einem anderen Namen aufgetischt. Da waren sie sehr kreativ. Übrigens gibt es in Scheidegg eine mega leckere Pizzeria (Gran Sasso), sie liefern auch. Ja, auch in die Klinik. Perfekt für den Samstag.
Ich war über Weihnachten in der Klinik und die Küche hat uns besonders aufwendige Leckerlichkeiten, in diesen Tagen, gezaubert. Nicht nur ich war erstaunt und begeistert. Aber schau selbst. Sieht das nicht gut aus?!

Wie waren die Zimmer und das Haus selbst?
Da möchte ich als aller erstes erwähnen, dass man Einzelzimmer hat. Die Zimmer waren recht verschieden, aber alle schön. Klar, nicht im neuesten Designe, aber im alten Schick. Du hast ein eigenes Bad mit Wanne oder Dusche. Das Haus, in dem ich war, war Früher mal ein nobles Hotel und das merkst du. Es hat seinen eigenen Charme und einen wunderschönen Panoramablick auf die Berge. Selbst Sauna und Pool fehlen hier nicht.
Es gab auch einen großen Aufenthaltsbereich, wo man sich zum Quatschen oder für Spielerunden treffen konnte. Da gibt es auch diesen einen besonderen Tisch. Vielleicht kann man auch jetzt noch seine warme und herzliche Ausstrahlung spüren. Genau dort saßen wir immer. Haben zusammen Tränen gelacht, uns das Herz ausgeschüttet oder waren einfach nur da. Dieser Tisch war was Besonderes, er hat Menschen miteinander verbunden, welche zum Rudel zusammengewachsen sind und er war offen. Er war offen für all diejenigen die sich anstecken lassen wollten. Falls du mal dort bist, nimm Platz und genieße den Zauber, dort, an unserem Tisch.
Zur Lage
Tja, was soll ich schreiben. Du bist dort, wo andere gerne wären, zumindest rein Landschaftlich gesehen. Scheidegg liegt im Allgäu, die Berge direkt vor der Nase und der Bodensee ist nicht weit entfernt. Die Landschaft ist beeindruckend und lädt zum Träumen ein. Du kannst hier wunderschöne Spaziergänge machen oder einfach den Ausblick und den Augenblick genießen. Glaub mir, diese Natur wird dir in einigen Momenten helfen, denn auch wenn es nach Urlaub aussieht, so ist es doch keiner. Mach das Beste daraus und genieße deinen Aufenthalt in dieser schönen und besonderen Klinik und Gegend.

Fazit über Panorama Fachklinik
Ich habe die Zeit in der Käseglocke, wie es hier immer so schön hieß, für mich sehr genutzt. Es war ein einzigartiger Abschnitt in meinem Leben, den ich persönlich nicht mehr missen möchte. Ich habe so viel gelernt und mir wurde gezeigt, dass ich meine inneren Dämonen an den Eiern packen und ihnen mit einem wissenden Lächeln, stolz den Mittelfinger präsentieren kann.
Klar ist das nicht immer leicht und es ist noch ein Weg, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Von Herzen, deine Madeleine
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Hallöchen, ich wollte mich kurz für den Artikel bedanken! Hat mir sehr geholfen. VG
Hi, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße