Hier kommt der Stoff, der nichts für zart besaitete Gemüter ist. Vor allem, wenn du dich von dem Wort “Arsch“ gestört fühlst, dann scrolle doch bitte zum nächsten Beitrag weiter, denn hier wird Tacheles geredet. Ich nehme dich nun mit, in das Tal der Dunkelheit. Das Datum von heute, habe ich gerade bemerkt, mein Herz schlägt lauter und die Tränen steigen mir in die Augen, soll das wirklich Zufall sein? Genau in dieser Woche vor 3 Jahren begann, mein Höllentrip.
Als der Schmerz kam
Der Schmerz kam leise und immer nach der Arbeit, von Tag zu Tag wurde er schlimmer. Der Druck, das Ziehen begann immer früher, bis ich es schon am morgen merkte. Nach knapp einer Woche konnte ich nicht mehr und fuhr unter Tränen in die Notaufnahme, was soll das bloß sein? Eine mehrmalige Gummiband-Ligatur hatte ich das Jahr zuvor hinter mich gebracht, nun müsste doch alles in Ordnung sein, die Hämorriden weg und nichts dürfte “da unten hinten“ schmerzen. Nun kannst du dir auch sicher denken, wo mein Schmerz sich befindet. Richtig, im Arsch. Mir geht Wort wörtlich einfach nichts mehr am Arsch vorbei. Wenn du wissen willst wie sich das anfühlt, stell dir vor, du hast einen Basketball im Allerwertesten, keine Murmel oder einen Tennisball. Nein, wir sind schließlich in der Geburtsstunde meines Arschengels. Arschengel, so habe ich meinen schmerzenden Begleiter getauft.
Odyssee der Ärzte und Internetrecherche
Zurück zur Notfallaufnahme, Einzelheiten erspare ich dir lieber, mein Besuch dort: Sinnlos! Schmerzmittel schlug auch nicht an und so begann meine Odyssee der Ärzte. Irgendjemand musste mir doch Erleichterung verschaffen können, dachte ich. Aber nein , Fehlanzeige. Ich durchsuchte das Internet, aber nach was sollte ich suchen? Es war wirklich schwierig, denn es sprach und schrieb einfach keiner über dieses Thema. Auch kein Arzt den ich bis dato sprach hatte bisher so einen Patienten, der einen andauernden Analkrampf hatte, so wie ich.
Wenn nichts mehr geht
Ich ging die Wände hoch vor Schmerzen und hatte die schlimmsten Gedanken. Murphy, mein Hund, war unter anderem mein Lebenselixier. Rausgehen war trotzdem eine Qual für mich, denn stehen und gehen ging nur recht kurz. Der Arschengel wurde dabei einfach zu laut. Liegen war eigentlich das Beste. Klasse was, so stellst du dir mit 29 Jahren dein Leben nicht vor.
Hilfe durch sensomotorische Körpertherapie
Ich suchte weiter nach Hilfe, probierte vieles aus und fand endlich etwas Erleichterung durch die Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl. Hier war diese Schmerzstörung im Hintern endlich bekannt und der Therapeut berichtete von anderen Patienten, denen es so ging wir mir. Ich stabilisierte mich mental wieder etwas, versuchte weiterhin das Positive darin zu sehen und wollte sprechen. Ich wollte, dass auch solche Themen Gehör finden und nicht totgeschwiegen werden, sodass Betroffene Hilfe finden können, wenn Sie sie suchen. Ich hatte das Verlangen zu schreiben und zu berichten, von den Finsteren Orten durch die ich mich mutvoll kämpfte und somit wurde der Keim für diesen Blog gesät. Meine Wandlung begann schon früher, aber erst durch meinen Arschengel war die Notwendigkeit dieser Veränderung dringlicher geworden und ich entpuppte mich schneller. Ich heiße dich nun herzlich willkommen, auf meinen Blog “Schmetterlingseffekt“. Von Herzen, deine Madeleine